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So könnte es einmal im Münchner Hauptbahnhof
aussehen
Foto: ddp |
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Zahlreiche Münchner Bürger haben bei einer
Bürgerversammlung ihrem Ärger über die geplante
Transrapidstrecke in der Landeshauptstadt Luft gemacht. "Wir werden
bis zum Letzten gegen den Transrapid kämpfen", kündigte ein Anwohner am
Freitagabend unter großem Applaus an. Zu der Veranstaltung im
Löwenbräukeller waren rund 1400 Menschen aus sieben Stadtbezirken
gekommen, die vom Bau einer Magnetbahn-Trasse betroffen wären. Der Abend
sei "die Stunde der Bürgerschaft", sagte Oberbürgermeister Christian Ude
(SPD).
Bei einer Abstimmung nach der mehr als dreistündigen Diskussion lehnten
662 von 700 Stimmberechtigten das auf rund 1,9 Milliarden Euro
veranschlagte Transrapid-Projekt ab. Für den Fall, dass es realisiert
wird, wurde eine Untertunnelung der gesamten Strecke im Stadtgebiet
gefordert. Das Bürgervotum hat allerdings keine bindende Wirkung,
sondern entspricht einer Empfehlung.
Die Gegner des Hochgeschwindigkeitszuges hatten mit Flugblättern und
Broschüren gegen die Magnetschwebebahn von der Innenstadt zum Flughafen
mobil gemacht. Bei der Veranstaltung äußerten viele ihren Unmut. "Jedes
siebte Kind lebt von Sozialhilfe, aber für so ein Spielzeug haben wir
Geld", ärgerte sich die Münchnerin Rosemarie Bucher.
Oberbürgermeister Ude: "Unkalkulierbares Zuschussgrab"
Bernd Louisoder kritisierte vor allem das
bisherige Vorgehen. "Es ist ungeheuerlich, dass gegen den Willen der
Stadt und der Bürger versucht wird, das Projekt durchzuboxen", sagte er.
"Unsere Lebensqualität wird sträflich vermindert und dafür werden unsere
Steuergelder hergenommen." Oberbürgermeister Ude sprach sich zu Beginn
der Veranstaltung einmal mehr gegen den Transrapid und für eine
Express-S-Bahn aus.
Die Magnetschwebebahn belaste die Umwelt, sei ein "Flächenfresser" und
nutze nur Fahrgästen, die schon am Hauptbahnhof seien, erklärte der
SPD-Politiker unter Beifall und zustimmenden Rufen. Der Transrapid sei
zudem ein "unkalkulierbares Zuschussgrab", für das "keine
Steuermilliarden verplempert" werden sollten.
Johannes Keil von der DB Magnetbahn-GmbH hatte dagegen Probleme, gegen
die Buh-Rufe und Pfiffe anzureden. Er wies darauf hin, dass der
Transrapid in absehbarer Zeit realisierbar sei. Für die Express-S- Bahn
gebe es hingegen kein Finanzierungsprojekt, ein solches Vorhaben würde
damit in weiter Zukunft liegen, sagte Keil. Unterstützung von den
Anwesenden bekam der Magnetbahn-Manager nur vereinzelt.
Protest gegen den Transrapid kam vor allem von Anwohnern der Siedlung am
Lerchenauer See und der Olympia-Pressestadt, wo die Transrapid-Trasse
nahe an den Wohnhäusern vorbeiführen soll. "Wir können unsere Uhr
künftig nach dem Transrapid stellen", sagte ein Anwohner. Monika Barzen
vom "Aktionskreis contra Transrapid" betonte: "Die Belastung, die auf
die Anwohner zukommt, ist enorm hoch."
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